Essen mit Risiko

Wissenschaft (D 2025)
Schnell, billig, einfach – hoch verarbeitete Fertiggerichte, Snacks und Softdrinks sparen Zeit im hektischen Alltag. Doch der Verzehr hat Folgen für unsere Gesundheit. Neue wissenschaftliche Studien bestätigen, dass der regelmäßige Konsum hoch verarbeiteter Lebensmittel nicht nur zu Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt, sondern auch das zentrale Nervensystem und das Gehirn beeinträchtigen und schädigt. Hochprozessierte Lebensmittel sind rund um die Uhr verfügbar – in Fast-Food-Restaurants, in Supermärkten, beim Imbiss um die Ecke oder als Lieferung nach Hause. Mittlerweile sind mehr als 50 Prozent der Lebensmittel, die wir regelmäßig essen, hoch verarbeitet. Convenience-Food – bequemes Essen – enthält aber meistens ungesunde Zusätze. Die Kombination aus Transfetten, Emulgatoren, Konservierungs- und Farbstoffen, hat erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Studien aus den letzten Jahren legen nahe, dass Menschen, die häufig stark verarbeitete Produkte konsumieren, ein höheres Risiko für Depressionen, Angststörungen und sogar Demenz haben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutieren dabei insbesondere den Einfluss von künstlichen Zusatzstoffen, überhöhten Mengen an Zucker, Fett und Salz sowie fehlenden Ballaststoffen und Mikronährstoffen. Diese ungesunde Kombination kann die Hirnstruktur verändern und wichtige Signalwege stören, die für Gedächtnis, Impulskontrolle, Stimmung und Lernfähigkeit entscheidend sind. Trotz dieser besorgniserregenden Erkenntnisse bleibt der Konsum hoch verarbeiteter Lebensmittel weltweit auf Rekordniveau – Tendenz steigend. Expertinnen und Experten fordern daher mehr Aufklärung, eine verbesserte Kennzeichnungspflicht und gezielte Präventionsmaßnahmen, um die Bevölkerung zu einem bewussteren Umgang mit Fertigprodukten zu bewegen. Denn klar ist: Eine ausgewogene Ernährung mit frischen, möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln schützt nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn. Wie diese wichtige Investition in unsere Gesundheit zukünftig gelingen kann – darüber spricht Alena Buyxs mit ihren Gästen im "NANO Talk". Mit folgenden Gästen: Britta Schautz ist Ernährungswissenschaftlerin und engagiert sich seit 2017 in der Projektleitung im Bereich Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Berlin. Sie macht sich stark für die öffentliche Aufklärung, insbesondere zu Themen Zusatzstoffe in der Lebensmittelverarbeitung. Seit 2022 ist sie Mitglied der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission. Katja Kröller lehrt und forscht als Ernährungspsychologin an der Hochschule Anhalt in Bernburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind psychologische Faktoren bei der Entwicklung von Essverhalten. Sie engagiert sich für eine Kommunikation, die nachhaltige Verhaltens-änderungen im Ernährungsbereich bewirken kann. Marc Tittgemeyer ist Professor der Medizinischen Fakultät der Universität Köln und Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung in Köln. Sein Fokus liegt auf der neuronalen Steuerung von Motivation, Hunger und Stoffwechsel. Zudem ist er Mitglied im Exzellenzcluster CECAD der Universität zu Köln.
- Essen mit Risiko.
- Britta Schautz (Ernährungswissenschaftlerin)
- Katja Kröller (Ernährungspsychologin)
- Marc Tittgemeyer (Professor der Medizinischen Fakultät der Universität Köln und Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung in Köln)