Westart

Westart
WE3
Mo, 25.08.2025 | 03:15 - 03:45

Kultur (D 2025)

Schlossgärten und Kunst: Westart unterwegs in der niederländischen Festungsstadt Arcen: Die kleine niederländische Festungsstadt Arcen liegt nur wenige Kilometer hinter der deutschen Grenze. Im Frühmittelalter gehörte sie sogar zum heute nordrhein-westfälischen Siegburg. Schon damals gab es hier ein Schloss. Nachdem es mehrfach zerstört und wiederaufgebaut wurde, entstand im 17. Jahrhundert das noch heute erhaltene Gebäude, ein eindrucksvoller roter Ziegelbau, umgeben von einem Wassergraben. Besonders eindrucksvoll sind die Schlossgärten. Über eine Fläche von 32 Hektar erstrecken sich 15 Gärten – ein jeder mit seiner ganz eigenen Atmosphäre. Vom Rhododendrongarten über ein barockes Rosarium mit über 8000 Rosen bis hin zum asiatischen Wassergarten gibt es für Westart Moderatorin Siham El-Maimouni viel zu entdecken. Und natürlich steht auch Kunst auf dem Programm: Im Wasser- und Skulpturengarten begibt sie sich auf die Spuren des lokalen Künstlers Fons Schobbers. Seine strahlend weißen Skulpturen der Serie "The Urge" fließen organisch – wie das Wasser im Garten, der sie umgibt. / Musiktheater mal anders: "I did it my way" bei der Ruhrtriennale in Bochum: Ausgangspunkt für dieses besondere Musiktheater ist Frank Sinatras Album Watertown: Am Anfang steht ein Paar, das schon lange zusammenlebt. Eines Tages steht die Frau auf und geht – ohne Streit, ohne sichtbaren Grund. Er bleibt allein zurück und ist nicht imstande, etwas mit seinem Leben anzufangen. Sie hingegen entdeckt, was es bedeutet, als Schwarze Frau in der amerikanischen Gesellschaft zu leben. Sie wird zur Aktivistin. "I Did It My Way", inszeniert von Ivo Van Hove, erzählt die Geschichte einer Trennung zweier gegensätzlicher Menschen. Die Musik verwebt Liebe und Sehnsucht, Harmonie und Zwietracht, Befreiung und Verlust. Das zerrissene Paar verkörpern die aufstrebende Künstlerin Larissa Sirah Herden (Lary) und Lars Eidinger, eines der bekanntesten Gesichter der deutschen Theater- und Filmlandschaft. / Neues Buch von Navid Kermani über Politik und Liebe: Wenn sich unsere Herzen gleich öffnen: Nicht nur in der Politik, auch in unserer Alltagswelt sind ungeahnte Gräben entstanden: Die Einheit des Westens zerbricht, Kriege und Völkermorde zwingen zu Positionierungen, die wiederum zu neuen Konflikten führen. Die Demokratie mit ihren Kompromissen wird vielen zu kompliziert – doch einfache Lösungen gehen auf Kosten der Schwachen. Kein anderer deutscher Schriftsteller vermag es wie Navid Kermani, das Persönliche ins Politische zu wenden und umgekehrt. In seinem neuen Buch beschreibt der Kölner Autor anhand von persönlichen Erfahrungen, etwa der Totenwäsche seines Vaters und der Hochzeit seiner Tochter, wie gesellschaftliche Umbrüche sich im Persönlichem auswirken und Feindschaften entstehen. Und er zeigt, wie wir trotzdem unsere Herzen für andere öffnen können, ohne uns dabei selbst zu verlieren. / Ausstellung über die Könige der Luft: "Für die Vögel" im Museum für Gegenwartskunst Siegen: Sie verkörpern Freiheit, Transzendenz, Schnelligkeit und Kraft, in vielen Kulturen werden sie als himmlische Boten verehrt: Vögel. Seit jeher gibt es religiöses, wirtschaftliches, politisches und wissenschaftliches Interesse an der Vogelwelt. Vögel vernetzen Lebensräume, begleiten biologische Prozesse und tragen zum Ökosystem bei. Im Museum für Gegenwartskunst in Siegen stehen die Könige der Luft jetzt auch künstlerisch im Mittelpunkt: Die Ausstellung "Für die Vögel" beleuchtet die Bedeutung der Tiere in verschiedenen Kontexten und zeigt noch bis zum 9. September Werke, die sich mit Vögeln als Botschafter, Symbolen der Freiheit und als Teil der Natur auseinandersetzen. / Performance: Moonjoo Kim im Künstlerhaus Dortmund: Was ist eigentlich das Jetzt? Die Neurowissenschaft sagt: unsere bewusste Gegenwart findet in drei Sekunden langen Inseln des Erlebens statt. Danach bricht ein neuer Zeitstrom an und ein neues "Jetzt" verschluckt das vorige. In diesen drei Sekunden speichert unser Gehirn den Klang einer Melodie, die Geste eines Anderen, die Bewegung des eigenen Körpers. In der Ausstellung "Drei Sekunden" im Künstlerhaus Dortmund (bis 14. September) zeigt die Tänzerin und Performerin Moonjoo Kim ihre aktuelle Arbeit. Ausgehend vom traditionellen koreanischen Tanz verbindet sie körperliche Ausdrucksformen mit visuellen und strukturellen Elementen. Bodyprint ist eine Langzeitperformance, in der ihr Körper zum Zeichenwerkzeug wird – durch repetitive Bewegung, Tinte und Körperkontakt erzeugt sie Spuren von Zeit, Anstrengung und Präsenz.

Thema
  • Schlossgärten und Kunst: Westart unterwegs in der niederländischen Festungsstadt Arcen.
  • Musiktheater mal anders: "I did it my way" bei der Ruhrtriennale in Bochum.
  • Neues Buch von Navid Kermani über Politik und Liebe: Wenn sich unsere Herzen gleich öffnen.
  • Ausstellung über die Könige der Luft: "Für die Vögel" im Museum für Gegenwartskunst Siegen.
  • Performance: Moonjoo Kim im Künstlerhaus Dortmund.