Wir Kinder der Mauer

Geschichte (D 2021)
Unzählige junge Ostdeutsche haben Verwandte im Westen, aber mehr als gelegentliche Westpakete und hin und wieder ein Besuch sind über Jahrzehnte nicht denkbar, die Lebenswelten entwickeln sich auseinander. 1,25 Millionen Menschen verlassen das Land zwischen Elbe und Oder nach dem Mauerbau für immer. Manche sind kaum 18 Jahre alt und riskieren ihr Leben dabei. In ganz Westdeutschland von Sylt bis zum Starnberger See wachsen deshalb Kinder auf, deren Familien ostdeutsche Wurzeln haben. Und auch in umgekehrter Richtung beeinflussen familiäre Entscheidungen das Leben der Kinder: Pro Jahr gehen über 1000 Westdeutsche in die DDR, um dort dauerhaft zu leben, viele mit ihren Familien. "Wir Kinder der Mauer" von Kristin Siebert und Christian von Brockhausen erzählt die Geschichte dieser Heranwachsenden zwischen 1961 und 1989. Die Doku verortet die Geschichte in ganz Deutschland. Denn die Geschichte der Teilung ist lang und in der ganzen Bundesrepublik sind heute Menschen verstreut, die unmittelbar vom Mauerbau in Berlin und der Teilung geprägt wurden und deren Leben ohne diesen Einschnitt anders verlaufen wäre. Da ist etwa der Hamburger Peter Drauschke, der zwei Jahre nach dem Mauerbau mit 18 Jahren mit seinem Freund Erwin freiwillig von der Bundesrepublik in die DDR geht, weil beide an den Sozialismus glauben. Die Realität zerstört ihre Illusionen: Erwin begeht Selbstmord, Peter wird nach einem gescheiterten Fluchtversuch verhaftet. Noch heute ist der ehemalige FDJ-Funktionär, der wieder in Hamburg lebt, traumatisiert. Die Zuschauerinnen und Zuschauer lernen Antje Korte-Böger aus Siegburg in Nordrhein-Westfalen kennen, die ihren Vater in jungen Jahren zur Leipziger Messe begleitet. Sie fühlt früh den Zwiespalt zwischen dem "reichen" Westen und dem "armen" Osten, besonders bei den Verwandtschaftsbesuchen aus Ostdeutschland. Da ist die Münchnerin Katrin Eder, die Mitte der siebziger Jahre aus ihrem wohlhabenden Elternhaus ausbricht und über West-Berlin in die DDR zieht und dort ein Mitglied des SED-Singeklubs "Oktoberklub" heiratet. Sie und ein gutes Dutzend weiterer Menschen erzählen ihre außergewöhnliche Geschichte, teilweise zum ersten Mal: eine intensive Reise in die Vergangenheit, die in der Gegenwart nicht zu Ende ist.
- Anne Moll (voice / Sprecherin)
- Dorothee Adugna (Sich selbst)
- Josef Adugna (Sich selbst)
- Mamo Adugna (Sich selbst)
- Ines Bartels (Sich selbst)
- Pierre Boom (Sich selbst)
- Helgo Clute-Simon (Sich selbst)
- Bärbel Dalichow (Sich selbst)
- Maximilian Dalichow (Sich selbst)
- Peter Drauschke (Sich selbst)
- Katrin Eder (Sich selbst)
- Beatrice Hoffmann (Sich selbst)
- Karl-Wolfgang Holzapfel (Sich selbst)
- Andrea Korte-Böger (Sich selbst)
- Toulou Maslahati (Sich selbst)
- Jörg Reinicke (Sich selbst)
- Hartmut Richter (Sich selbst)
- Ruth Schwisow (Sich selbst)
- Jutta Speidel (Sich selbst)
- Anita Thurow (Sich selbst)
- Rudi Thurow (Sich selbst)
- Liane Weinstein (Sich selbst)
- Willy Brandt (Self)
- Peter Fechter (Self)
- Hanns Joachim Friedrichs (Self)
- Mikhail Gorbachev (Self)
- Christel Guillaume (Self)
- Günter Guillaume (Self)
- Brunhilde Hanke (Self)
- Conrad Schumann (Self)
- FSK o.A.